Machtmissbrauch vorbeugen: Ein Verhaltenskodex für das Bistum
Keinerlei Missbrauch im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg: Gemäss Bischof Charles Morerod soll es in seiner Diözese weder geistlichen noch sexuellen noch Machtmissbrauch geben. Er begrüsst darum die Einführung eines Verhaltenskodexes über den Umgang mit Macht. Dieser wurde vom deutschsprachigen Teil des Bistums (der Bistumsregion Deutschfreiburg) erstellt. Das Dokument richtet sich an alle Angestellten und Freiwilligen und soll als Hilfsmittel für persönliche Gespräche und als praktischer Leitfaden bei allen Tätigkeiten dienen. Es wird mit der Zeit und begleitet von Gesprächen auch dem französischsprachigen Bistumsteil zur Verfügung gestellt.
Der Verhaltenskodex wurde während mehr als einem Jahr durch Mitarbeitende der Bistumsregion Deutschfreiburg in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Missbrauchsprävention Limita erarbeitet. Er schafft einen klaren Arbeitsrahmen und lädt zur laufenden Reflexion ein. Der Kodex wurde von einem Team aus pastoralen Mitarbeitenden verschiedener Dienste und Seelsorgeeinheiten der Bistumsregion Deutschfreiburg entworfen, einer breiten Vernehmlassung unterzogen und aufgrund der Rückmeldungen angepasst. Er wird künftig allen seelsorgerlich und katechetisch tätigen Personen in Deutschfreiburg überreicht.
Im Laufe dieses Jahres wird der Kodex auch auf französisch übersetzt, mit französischsprachigen Seelsorgenden diskutiert und dann im gesamten Bistum in Kraft gesetzt.
Oberstes Ziel des Dokuments ist es, die persönliche Integrität aller Menschen zu schützen und ein sicheres Klima für Arbeitnehmende ebenso wie für Arbeitgebende zu schaffen.
Ergänzt von der diözesanen Charta Eine diözesane Charta, die seit 2019 in Kraft ist und sich vor allem gegen sexuellen Missbrauch richtet, zeigt die Grundsätze des Bistums auf. Sie ergänzt den aktuellen Verhaltenskodex, der sich stärker an der Praxis orientiert und etwa konkrete Situationen in Form von Checklisten auflistet.
Die Charta und der Verhaltenskodex dokumentieren den Kulturwandel, den die katholische Institution anstrebt.
Prävention ist zentral Prävention ist seit langem ein Anliegen von Bischof Morerod. Seit 2012 hat er verschiedene Schritte in diese Richtung unternommen. So hat er letztes Jahr Mari Carmen Avila zu seiner Vertreterin im Bereich Prävention ernannt; sie hat ihre Aufgabe am 1. November angetreten. Mari Carmen Avila wurde aufgrund ihrer Kompetenz im Umgang mit Krisen in religiösen Gemeinschaften ausgewählt. Sie befasst sich nicht nur mit der Prävention von sexuellem, geistlichem und Machtmissbrauch, sondern auch mit der Suchtprävention (Alkoholabhängigkeit usw.). Ihre Arbeit basiert auf den Überlegungen und der Unterstützung einer Arbeitsgruppe zum Thema Prävention, die seit Juni 2022 aktiv ist, um die Bedürfnisse und Prioritäten im Bereich der Prävention in der Diözese zu erfassen. Die Arbeitsgruppe pflegt Kontakte zu Unternehmen, nationalen und internationalen Institutionen, Personalabteilungen und Psychologen, um Initiativen im Bereich der Prävention zu bündeln.