Aktuelles | Bistumsregionalleitung

Die Kirche sollte nicht nur um sich selbst kreisen.

Am Mittwoch, dem 15. Januar, fand im Haus der Diözese ein Vortrag von Helena Jeppesen-Spuhler über die Weltbischofssynode statt. Rund 30 Personen nahmen am Vortrag, zu dem die Bildungskommission der Pfarreiseelsorge Stadt Freiburg und Umgebung zusammen mit der Bistumsregionalleitung eingeladen hatte, und an der anschliessenden Gesprächsrunde teil. Die Referentin sprach über ihre Erfahrungen als eine der «Nicht-Bischöfe», die zur Bischofssynode nach Rom berufen worden war.

Rückblickend auf die verschiedenen Versammlungen im Vatikan teilte Helena Jeppesen-Spuhler ihre eindrücklichen Erlebnisse, die sie dort sammeln konnte. Gestärkt und hoffnungsvoll blickt sie in die Zukunft. Sie sieht die Teilnahme der Delegierten, die «Nicht-Bischöfe» waren, als Fortschritt und ist überzeugt, dass diese Beteiligung die Kirche einen Schritt weitergebracht hat. Gleiches gilt für ihre Einschätzung der Rolle der Frauen in der Kirche.

Während der Synode wurde der Fokus sehr stark auch auf die Rolle der Frauen in der Kirche gelegt. Die Referentin berichtete, dass nicht alle Delegierten gleicher Meinung waren, was zu lebhaften und kontroversen Diskussionen führte. Verschiedene Zeugnisse von Berufungen zum Diakonat von Frauen wurden vorgetragen.


«In der Synode wird den Ortskirchen mehr Gewicht gegeben, und Rom entscheidet nicht mehr alles. Dies löst unseren extremen Reformstau.»

Helena Jeppesen-Spuhler

Das Schlussdokument der Synode hält fest, dass der Zugang von Frauen für das Diakonat offenbleibt und der Unterscheidungsprozess in diese Richtung fortgesetzt werden muss. «Wir sind noch nicht bereit», so die Antwort von Papst Franziskus. Die Entscheidung darüber liege aber bei den Bischöfen. Trotz der für viele unbefriedigenden Antwort blickt Helena Jeppesen-Spuhler hoffnungsvoll in die Zukunft: «Ich habe immer einen Kreisel in meiner Tasche. Er wurde mir einmal geschenkt und erinnert mich daran, dass die Kirche nicht wie ein Kreisel um sich selbst kreisen, sondern vorwärtsgehen sollte.»

Die Anwesenden wurden von ihrem Enthusiasmus angesteckt und hatten die Möglichkeit, in der Gesprächsrunde Fragen zu stellen und ihre Meinung zu äussern. Es kam zu einer lebhaften Gesprächsrunde. Im Austausch mit Helena Jeppesen-Spuhler und der bischöflichen Beauftragten für die Bistumsregion Deutschfreiburg, Isabella Senghor, wurden die Teilnehmenden bestärkt, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.

Helena Jeppesen zeigte auch ein buntes Notizheft mit einem Blumenmuster.«Dieses Notizheft hat mir mein Patenkind geschenkt. Es hat mich während der Synode begleitet. Für mich ist es eine Erinnerung daran, dass ich es für die nächste Generation mache …»



Porträt

Helena Jeppesen-Spuhler war eine der zehn europäischen «Nicht-Bischöfe» an der Bischofssynode. Die ausgebildete Religionspädagogin wurde 1966 im Kanton Aargau geboren. Seit mehr als zwanzig Jahren ist Helena Jeppesen-Spuhler in verschiedenen Funktionen für Fastenaktion tätig: im Bereich Kommunikation und Bildung, als Verantwortliche für Katechese und zuletzt als Verantwortliche für die Landesprogramme Laos und Philippinen und die gesamtasiatischen Projektpartner.

Bilder: zVg